Während unseres 2-wöchigen Aufenthaltes bei unserer Partnerschule in Kahe, im Februar diesen Jahres, haben wir für unsere Patenkinder und die Internatskinder gekocht.
Schon der Einkauf aller Zutaten, die wir benötigten, um am Sonntag für die 65 Kinder zu kochen war abenteuerlich. Initiatorin dieser Aktion war Katrin Pollmer. Katrin und ihr Mann Reiner sind extra nach Tanzania gereist, um mich und meinen Mann Falk und unsere Stiftung 
kennenzulernen. Es war eine schöne Begegnung mit den beiden! Als wir mit ihnen zum ersten Mal unsere Kinder in Kahe besuchten, hatte Katrin die Idee: „Wir kochen am Sonntag gemeinsam für die Kinder“. Für Katrin, die Inhaberin einer Gaststätte und Köchin ist, war das ein naheliegendes Vorhaben. Wir jedoch machten uns Sorgen, wo wir all die Zutaten bekommen sollten. Außerdem wussten wir, dass es nur zwei Feuerstellen und zwei riesige Aluminiumtöpfe zum Kochen gab. Keiner von uns hatte Erfahrung mit dem Kochen auf offenem Feuer in solch großen Töpfen. Selbst Katrin nicht. Gleichzeitig wollten wir etwas zubereiten, was die Kinder nicht alltäglich bekommen. So beschlossen wir Nudeln mit Tomatensoße und Würstchen zu kochen. Für die Kinder hier sind Nudeln so etwas wie ein Sonntagsessen. Die Schulköchin Zainabu, die unter der Woche die Kinder mit Mahlzeiten versorgt, war gespannt auf unser Gericht und bot sich an, uns zu helfen. Bei der Planung der Mengen konnten wir auf Katrins Fähigkeiten als Köchin zurückgreifen. Beim Einkauf hat uns unser Freund Rahimu aus Moshi unterstützt. Am Ende des Einkaufstages hatten wir alles, was wir benötigten.
Die Kinder waren aufgeschlossen, neugierig und wollten auch gerne mithelfen. Also haben wir sie von Beginn an einbezogen. Es war eine Freude zu sehen, wie viel Spaß sie dabei hatten.
Mit Eifer halfen die Kinder dem Schneiden der Tomaten, Zwiebeln und Würstchen, beim Vorbereiten der Ananas für den Nachtisch, beim Kochen der Nudeln und beim Verteilen der Teller.
Pünktlich 12.30 Uhr sollte es Mittagessen geben. Aber das Nudelwasser wollte einfach nicht kochen. Wir brauchten einen Topfdeckel, dann würde es schneller gehen. Zainabu verwendet beim Kochen jedoch niemals Deckel. Wir fanden ein Stück Wellblech und nutzten es als Topfdeckel. Es waren Reste von der Dacheindeckung des neuen Jungenwohnhauses. Zainabu, Katrin, Reiner und die Kinder waren ein großartiges Team. Die Verständigung klappte auch ohne eine gemeinsam gesprochene Sprache.
Besonders aufgefallen beim Vorbereiten und Kochen ist uns der achtjährige Goodluck. Er war stets zur Stelle, wenn es irgendetwas zu tun gab. Er half sogar, das Essen auf die Teller für seine Freunde zu verteilen. Als nach dem Gebet alle Kinder gemeinsam im Speisesaal aßen, nahm er seinen Teller und setzte sich auf den Küchenboden.
Ich ging zu ihm und fragte, ob er nicht zu den anderen möchte. Er antwortete mir, dass er es in der Küche schön findet, er gerne da ist. Und strahlend verkündete er: „Ich möchte Koch werden.“ Und ein richtiger Koch isst in seiner Küche. Katrin setzte sich zu ihm.
Dieser Tag war für uns alle ein ganz besonders Erlebnis. Vor allem für die Kinder, die gemeinsam mitgeholfen haben und stolz auf sich waren. Nach anfänglich vorsichtigem Probieren haben sie Unmengen an Nudeln verdrückt.
Ganz besonders möchten wir Katrin und Reiner Pollmer danken, die die Idee dazu hatten und sehr engagiert umgesetzt haben. Sie haben es geschafft, pünktlich 12.30 Uhr 90 Portionen Nudeln mit Würstchengulasch für alle Kinder und Erwachsenen zu servieren.
