Neun Monate in „TansaMIA“

Das bin ich in Kahe vor der Schule im August 2019

Ich bin Mia und bin zur Zeit als Volontärin in Tanzania. In diesem Jahr habe ich mein Abi gemeistert. Was ich nach der Schule machen wollte, stand für mich innerlich schon lange fest.

Ich wollte reisen, etwas von der Welt sehen. Und jetzt bin ich hier in Tanzania, oder wie meine Freunde es nennen in „TanzaMIA“. Dort bin ich an einer Grundschule in dem Dorf Kahe. Die Chance hierfür bekam ich von der Stiftung .

Meine Gefühlswelt vor dem Abflug ist ganz einfach zu beschreiben. Ich dachte mir: „Ach das wird alles werden, da ist noch so viel Zeit.“ Aber der 6. August rückte schnell näher, wo ich vielen Menschen „Auf Wiedersehen“ sagen und sie zurücklassen musste. Plötzlich stieg meine Aufregung von 0 auf 100 an. Ans Schlafen war für mich in dieser Nacht gar nicht zu denken. 5 Uhr morgens am 7. August ging es dann mit meinen Eltern los Richtung Flughafen. Nachdem ich das Schlimmste, mich von meinen Eltern zu verabschieden, hinter mich gebracht habe, ging es durch die Sicherheitskontrolle und danach auf direktem Weg ins Flugzeug.

Frank, ich und Niklas im August 2019 am Frankfurter Flughafen vor unserem Abflug nach Moshi

Nach gut neun Stunden Flug landeten Niklas, Frank und ich in Nairobi, wo wir umstiegen. Die Zeit war knapp und es gab einige Probleme bei der erneuten Gepäckaufgabe, aber wir erreichten gerade noch rechtzeitig unseren Anschlussflug zum Kilimanjaro International Airport. Weiter ging es nach Moshi, wo ich im Mountain Bike House meine erste Nacht auf afrikanischem Boden verbrachte. Die Gastfreundlichkeit, die uns erwartete, war wirklich unglaublich. Am nächsten Tag ging es weiter nach Kahe, wo ich die nächsten neun Monate verbringen werde.

Meine ersten Eindrücke: sehr freundliche Menschen, eine unglaubliche Landschaft und liebenswerte, fröhliche Kinder.

Die unglaubliche Landschaft, eingefangen auf dem Weg von der Schule zu meinem Zuhause

Die ersten Tage an der Schule vergingen wie im Flug. Ich war damit beschäftigt, mich zurechtzufinden und einzuleben. Alles war neu und aufregend. Die Samali Medium English Primary School ist die Partnerschule der Stiftung . In der Schule und im Internat habe ich in den ersten Tagen bereits geholfen. Dort werden die Kinder sehr gut betreut.

Doch dann hatte ich das erste Erlebnis, dass mich gefühlsmäßig wirklich an meine Grenzen brachte. Gemeinsam mit Peter und Rose, den Partnern von in Tanzania, besuchten wir Kinder, die durch Pateneltern aus Deutschland die Chance zum Besuch der Schule bekommen sollten. Zu sehen, unter welchen Umständen die Kinder vorher zum Teil leben müssen, war für mich unbegreiflich. Doch genau deswegen bin ich hier, dachte ich mir dann. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, diesen Kindern zu helfen. Am liebsten hätte ich alle bedürftigen Kinder mitgenommen. Das war natürlich unmöglich…

Das Leben in Tanzania auf dem Land unterscheidet sich natürlich sehr von dem, was ich von Deutschland kenne. Ein ganz besonderer Festtag für eine tanzanianische Familie ist es, wenn eine Ziege geschlachtet und gemeinsam gegrillt wird. Zu Hause würde man zum Metzger gehen und Fleisch kaufen. Hier hält man sich selbst Tiere oder kauft sich das Tier lebend. Ich musste das Tier nicht einmal selbst schlachten, sondern habe es nur aus einiger Entfernung beobachtet. Und, obwohl ich Fleisch esse, war es schwierig für mich anzusehen, wie das Tier geschlachtet wurde. Das war für mich Grund genug, meinen Fleischkonsum zu überdenken.

Nach den ersten aufregenden Tagen in Afrika möchte ich sagen: „Don’t forget: It’s not a Problem. It’s a challenge!“ Das wird mein Motto für die nächsten Monate in TanzaMIA.

Einige der Kinder begleite ich nach der Schule nach Hause

Ich freue mich auf meine Zeit hier und werde euch später wieder von meinen Erlebnissen erzählen.

Viele Grüße aus Kahe nach Deutschland von Mia.