Art in the house! Weihnachten mit Lehrerin Bronia Gill

Pling. Post in der Messanger App, Bronia hat Sprachnachrichten und jede Menge Bilder geschickt. Wow! Jedes Mal, wenn ich Fotos aus Kahe sehe, freue ich mich an den fröhlichen bekannten und immer wieder auch neuen Gesichtern, weil die Kinderschar in der Schule langsam, aber stetig wächst. Wohlgenährt, gesund und glücklich sehen sie aus in ihrer knallbunten, sauberen Kleidung. Nichts erinnert mehr daran, dass die Kinder noch vor kurzer Zeit nicht genug zu Essen hatten. Die allermeisten von ihnen gingen nicht einmal in die Schule.

Unsere Mädchen haben sich für das Weihnachtsfest besonders schick gemacht – Bronia ist hinten im Bild zu sehen, Rose ganz rechts

Dann scrolle ich gespannt weiter. Die Kinder malen im Freien, sitzen konzentriert an ihren Handarbeiten oder erschaffen kleine Kunstwerke aus Ton.  Bronia Gill besucht einmal mehr „unsere“ Schule und ist offensichtlich ganz in ihrem Element. Die gebürtige Tschechin ist Grundschullehrerin und kommt aus einer traditionsreichen Lehrerfamilie. Bildung für Körper, Geist und Seele liegt ihr deswegen sehr am Herzen. Schon seit vielen Jahren besucht sie immer wieder Ost-Afrika, um mit ihrem kreativen und engagierten Kunstunterricht Kindern Fingerfertigkeit, Selbstbewusstsein und Freude zu vermitteln. Bei einem dieser Besuche traf sie vor einigen Jahren Peter Frances Lelo und vor drei Jahren folgte sie erstmals seiner Einladung in das Children’s Home in Kahe. 

Die Schwestern Helena und Neema fädeln sehr konzentriert die traditionellen Perlenarmbänder

Bronia hebt hervor, wie sehr sie es genießt, mit den Kindern in Kontakt zu kommen. „Sie sprechen alle schon sehr gutes Englisch, haben deutliche Fortschritte gemacht!“, berichtet sie. Überhaupt ist sie spürbar begeistert über die beeindruckende Entwicklung, die die Schule während und trotz (!) der schwierigen Corona-Zeit hingelegt hat. Das Gelände hat sich durch Rasenflächen und Pflanzen völlig verändert, die Klassen- und Aufenthaltsräume sind funktional und freundlich gleichermaßen.

Bronia schafft bei jedem Besuch neue wunderschöne Kunstwerke an den Wänden der Schulräume

Aber auch das Miteinander der Kinder werde immer besser, die Größeren tragen Verantwortung für die Kleineren, die Gemeinschaft wächst immer stärker zusammen. Das ist der umsichtigen Arbeit von Peter, Rose und dem ganzen Team von der Stiftung nafasi zu verdanken. Bronia erzählt mir das begeistert über eine weitere Sprachnachricht. Ihre Freude schwappt hörbar über tausende von Kilometern direkt in mein Herz.

Joshua, der kleine Bruder von Helena und Neema – der seit September 2022 nun auch in der Schule ist – zeigt stolz sein Werk

Neben Singen, Töpfern und Zeichnen unterrichtet Bronia Häkeln, Stricken, Nähen. Ihre Vielseitigkeit ist ein großes Geschenk für die Kinder! „Ich träume davon, eines Tages mit ihnen nach Daressalam zu fahren, die Museen dort zu besuchen oder als große Gruppe nach Sansibar zu reisen und dort im Meer zu schwimmen“, erzählt sie.

Die Kinder begutachten gemeinsam ihre selbst gebastelte Weihnachtsdekoration

Ich bin sicher, dass Bronias Träume ihre Augen gerade leuchten lassen, genau wie ihre Herzenswärme und Freundschaft die Augen der Kinder strahlen lässt.

Bronia bei einem der vielen Kreativstunden mit den Kindern. Sie arbeitet vor allem mit den Mitteln, die vor Ort zur Verfügung stehen

Danke, liebe Bronia Gill, für dein Sein und dein Tun! Wir von nafasi wünschen dir nur das Allerbeste und hoffen auf ein Wiedersehen!